Zur Geshichte des Schwibbogens
Die Bergmetten
Ursprünglich feierte man in Johanngeorgenstadt die Christmetten am 1. Weihnachtsfeiertag früh um 4 Uhr in der Kirche. Dabei zogen die Bergleute mit einem "Bergaufzug" mit brennenden Grubenlampen in die Kirche. Da die Familien vor dem Gottesdienst meist gar nicht erst schlafen gegangen waren und die Bergleute sich häufig vorher mit "Brandewein" aufgewärmt hatten, stellte sich dabei wohl nicht die rechte Andacht ein. Deshalb versuchte der Johanngeorgenstädter Pfarrer Johann Christian Engelschall die Mette abzuschaffen. Lange Zeit wehrten sich jedoch die Bergleute erfolgreich gegen diese Absicht. Um weiter auf ihre eigene Art feiern zu können, verlegten die Bergleute ihre Feier in die Huthäuser. So fand nunmehr bereits am 24. Dezember die "Bergmette" in den Zechenstuben statt. Der "Zechen-Heiligabend zählte neben Silvester und dem Fastnachtsdienstag zu den "bergmännischen Feiertagen", die schon seit langer Zeit bezahlt arbeitsfrei waren.
Bergschmiede
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Weihnachtliche Zechenstube am Gnade Gottes Stolln der Grube Vereinigt Feld im Fastenberg um 1930
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Bergmetten im Huthaus der Wilder Mann Fundgrube (1928)
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Mitglieder der Bergknappschaft Johanngeorgenstadt bei der Mettenfeier im Schaubergwerk Frisch Glück "Glöck'l"
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Der älteste erhaltene Schwibbogen, der wie jetzt nachgewiesen ist, aus dem Jahre 1740 stammt - noch mit der Bemalung von 1829 mit Widmung an die "Gnade Gottes Fundgrube"
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Replik des ältesten erhaltenen Schwibbogens, im Museum für Volkskunde in Dresden - hergestellt 2003 durch die Kunstschlosserei Ullrich Vulturius in Bockau und bemalt durch den Restaurator Helmut Georgi in Lößnitz
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Detail des ältesten erhaltenen Schwibbogens, mit der Datierung auf das Jahr 1740